Vernissage zum KUNSTPREIS des Landkreises Haßberge
Oberschwappach (cr) – Der Landkreis Haßberge setzt mit einem eigenen Kunstpreis einen wichtigen Akzent im Kulturleben der Region. Zum vierten Mal wird der Kunstpreis 2022 im Rahmen des Kulturprojekts „KUNSTSTÜCK“ vergeben. Die Vernissage fand am Donnerstagabend im Schloss Oberschwappach im Beisein von zahlreichen Gästen statt und wurde von Thomas Lipport musikalisch umrahmt.
„Ziel sind die Begegnung und Austausch der bildenden Kunst mit aktuellen Themen der Regionalentwicklung“, sagte stellvertretender Landrat Michael Ziegler. Das Projekt des Kunstpreises findet seit 2016 im zweijährigen Rhythmus statt und wird mit 2.000 Euro honoriert. Zudem werden erneut die beiden Zusatzpreise, der Sonderpreis und der Publikumspreis (je 500 Euro) vergeben. Für den Publikumspreis können die Besucherinnen und Besucher in den nächsten Wochen ihre Stimme abgeben. Nach dem 27. November wird dieser ausgewertet.
In diesem Jahr steht der Kunstpreis unter dem Motto „Mensch & Raum“ in Anlehnung an das 50-jährige Jubiläum des Landkreises Haßberge. Es wurden so viele Arbeiten – 86 Bewerbungen mit jeweils bis zu drei Werken – wie noch nie zuvor bei der Kulturstelle eingereicht. Im Jahr 2016, als der Kunstpreis zum ersten Mal verliehen wurde, waren es 35 Bewerbungen. Die Fachjury, der die Bewerbungen anonym zur Bewertung vorgestellt wurden, hatte bei dieser großen Zahl keine leichte Aufgabe, wie Kunsthistoriker und Jurymitglied Dr. Matthias Liebel (Bamberg) bekräftigte. Zunächst galt es, eine Auswahl an Künstlerinnen und Künstlern für den Kunstpreis zu nominieren. Nun wird die Jury in einem zweiten Schritt über den Kunstpreis- sowie den Sonderpreisträger entscheiden. Zur Fachjury gehören neben Liebel, Christiane Gaebert, 1. Vorsitzende des Berufsverbands Bildende Künstler Unterfranken, Irmgard Kramer, Vorstandsmitglied des Berufsverbands Bildende Künstler Oberfranken, Janna Liebender-Folz, Aquarellistin, Innenarchitektin und Jury-Vertreterin für den Landkreis Haßberge und Peter Schoppel, Gewinner des Sonderpreises 2020. Die Jurymitglieder hatten in einer ersten Sitzung im Juli insgesamt 30 Künstlerinnen und Künstler mit 43 Arbeiten für den Kunstpreis 2022 nominiert. Und so war es Katharina Eckstein und Katja Then von der Koordinierungsstelle für Kultur & Bildung am Landratsamt gelungen, eine ansprechende Ausstellung zu organisieren.
Bewerben durften sich nicht nur Künstlerinnen und Künstler aus dem Landkreis, sondern aus der ganzen Region Mainfranken sowie der Metropolregion Nürnberg. Aus dem Landkreis Haßberge sind dies Jannina Hector (Hofheim) mit ihren beiden Drucken „Vor Ort“, Stefanie Schmitt (Westheim) mit einer titellosen Arbeit, Gerhard Nerowski (Königsberg) mit seiner Skulptur „Schreitende mit Krokodil“ und Olaf Schönherr (Theres) mit seinem Werk „Strong Eye of the Law“. „Das Motto hat mich gereizt, weil es zu meiner Arbeit passt“, äußerte sich Jannina Hector am Rande der Ausstellung. Ihre realen und virtuellen Pfade, dargestellt als Druckgrafik würden aus ihrer Sicht Menschen im Raum verbinden. Auch Gerhard Nerowski fühlte sich von dem Thema „Mensch und Raum“ angesprochen. Seine Figur „Schreitende mit Krokodil“ würde aus seiner Sicht viel bildhauerischen Raum auf kleiner Fläche darstellen.
Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus bezeichnete die Kunst als wichtigen Partner für Kommunen, um sachlicher, fairer und nachhaltiger zu werden. Die Kulturbeauftrage Katharina Eckstein verwies auf das vorgegebene Thema, das den Kunstpreisteilnehmenden viel Ansatzpunkte zur Interpretation gab. Es wurden passend zum Thema unterschiedliche Arbeiten eingereicht, sowohl inhaltlich als auch technisch, darunter Gemälde, Druckgrafiken, Zeichnungen, Skulpturen und Installationen. Abschließend sprach Kunsthistoriker Dr. Matthias Liebel einführende Worte für den diesjährigen Wettbewerb zum Kunstpreis.
Die Ausstellung ist in der Zeit vom 6. November bis 4. Dezember an den Sonntagen von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Die Preisverleihung findet am Sonntag, 4. Dezember, um 17 Uhr im Schloss Oberschwappach statt.