Die Kunstpreis Gewinner 2024 stehen fest!

Nov. 25, 2024 | Kunstpreis 2024, Pressmitteilungen Kunstpreis 2024, Veröffentlichungen

Der Knetzgauer Künstler Werner Tögel (vorne mitte) gewann den Kunstpreis 2024, Jannina Hector (vorne rechts) den Sonderpreis und Susanne Böhm (vorne links) den Publikumspreis. Mit ihnen freuen sich (von hinten links) stellvertretender Landrat Michael Ziegler, die Sponsoren Michael Hübner (Baurconsult) und Sophia Krapf (BenkertBänke), der Knetzgauer Bürgermeister Stefan Paulus, die Jurymitglieder Gerlinde Unrein
und Matthias Liebel sowie Kulturkoordinator Jens Weinkauf.

Der Knetzgauer Künstler Werner Tögel ist der Gewinner des Kunstpreises 2024, den der Landkreis Haßberge verliehen hat. Während einer Feierstunde im Spiegelsaal von Schloss Oberschwappach, die Hyeonyoung Nam am Flügel musikalisch umrahmte, überreichte der stellvertretende Landrat Michael Ziegler dem Gewinner eine Trophäe und ein Preisgeld in Höhe von 2000 Euro. Über den Publikumspreis, der von der Firma BenkertBänke aus Königsberg mit 500 Euro gesponsert wurde, freut sich die Künstlerin Susanne Böhm aus Fabrikschleichach. Einen Sonderpreis, gesponsert mit 500 Euro durch die Firma Baurconsult aus Haßfurt, erhielt Jannina Hector aus Hofheim.

Seit 2016 schreibt der Landkreis Haßberge den Kunstpreis aus, diesmal zum fünften Mal. In diesem Jahr lautete das Thema: „Antifragilität“. Das Schloss Oberschwappach bildete den passenden Rahmen für die Feier. Der Kunstpreis ist zum festen Bestandteil des kulturellen Lebens im Landkreis geworden. Jens Weinkauf, Koordinator für Bildung und Kultur bezeichnet den Kunstpreis als Highlight, das zeige, wie lebendig und zukunftsorientiert die Kunstszene in der Region sei. Die Preisverleihung war gleichzeitig die Finissage der Ausstellung. Eine Jury hatte aus den eingereichten Bewerbungen 26 Künstlerinnen und Künstler mit insgesamt 44 Werken ausgewählt, die im Obergeschoss des Schlosses drei Wochenlang zusehenwaren. „Kunst schafft Verbindung, sie hinterfragt, sie regt zum Nachdenken an und erinnert uns daran, was es bedeutet, Teil einer Gemeinschaft zu sein“, sagte stellvertreten der Landrat Michael Ziegler. Er dankte allen, die durch ihr Engagement die Veranstaltung ermöglicht hatten. Mit der Verleihung des Kunstpreises würdigt der Landkreis Haßberge ein Werk, das in besonderer Weise die künstlerische Exzellenz und die tiefe Verbundenheit zur Heimat zum Ausdruck bringt. 

Das Gemälde, das die Jury nun würdigte, zeigt aus leichter Untersicht einen monumental ins Bild gesetzten Baum mit knorriger Borke und reich verzweigten kahlen Ästen, das Ganze über einer Collage mit Bebauungsplänen, Landkarten und Zeitungsberichten über umweltrelevante Themen. Das Thema „Antifragilität“ sei mit dem Werk aus Sicht der Jury inhaltlich trefflich erfasst und mit großartigem malerischen Können gestalterisch ganz hervorragend umgesetzt, lobte Herr Dr. Liebel. Werner Tögel zeigte sich überwältigt und zunächst sprachlos über die Auszeichnung. „Der Baum war schon vor mir da“, sagte er dann. Dem Naturgiganten könne man die Verletzlichkeiten eines langen Lebens ansehen. Der Knetzgauer Künstler freute sich, dass der Baum heute noch an einer Stelle zwischen Wonfurt und Horhausen im Verbund mit anderen Bäumen stehen dürfe.

Auch das Werk „Motherland“, eingereicht von Susanne Böhm aus Fabrikschleich, das 180 Besucherinnen und Besucher als ihr Lieblingswerk auserkoren hatten, bewertete Matthias Liebel mit kunsthistorischem Sachverstand. Aufgeteilt auf bunt nebeneinandergesetzten Holzwürfel, zeigt es auf einem Tableau das pixelartig aufgelöste Bildnis der verstorbenen Mutter der Künstlerin mit einem Strauß blauer Kornblumen in ihrer Hand. Mit zunehmendem Abstand zu dem hölzernen Relief verschmelzen die einzelnen Kuben zu jener motivischen Gesamtheit, die das figürliche Sujetfür den Betrachter erkennbar mache, so der Experte. DerProzess des Trauerns gerate der Künstlerin zur gelebten Antifragilität.

„Motherland“ nennt sich die Arbeit von Susanne Böhm, die den Publikumspreis erhielt.

Einen Sonderpreis erhielt Jannina Hector für ihr Kunstwerk „Zeit Zeichen“.

Nicht nur der inhaltliche Facettenreichtum des Werkes „Zeit Zeichen“ der Hofheimer Künstlerin Jannina Hector faszinierte die Jury. Auch die gestalterische Bravour, mit der es geschaffen wurde, sowie seine starke zeichenhafte Wirkung wolle man mit dem Sonderpreis würdigen. Im bunten Miteinander gibt es auf schmalen schwarzen Papierbahnen figürliche, pflanzliche, organische und architekturhafte, auch ornamentale, Signets wieder, deren zeichenhafte Erscheinungswirkung um Worte wie „Mut“, „Wir“oder „Spur“ergänzt werden.

weitere Bilder der Preisverleihung am 24. November 2024:

Text von C. Reuther.

Bilder von Lea Laubmeister.